Schröpfen, Aderlaß, Blutegel
Das Schröpfen ist seiner Natur nach eine entstauende und Blockaden brechende Therapie. Es verbessert den Blutfluss und führt dadurch zu einer schlagartig verbesserten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung sowie zu einer Entsäuerung. So stellt das Schröpfen gerade in der modernen Arztpraxis eine unverzichtbare Basisbehandlung dar.
Das Schröpfen bedient sich bestimmter Steuerungselemente oder Regelkreise im Organismus. Diese liegen in exakt auffindbaren Bahnen, die oftmals weit auseinander liegende Körperregionen miteinander verbinden. Sog. „trigger points“ stellen reaktionsträchtige Schaltstellen der Selbstregulation dar.
Die Schröpfkopfbehandlung ist u.a. eine Methode, sog. „Gelosen“ (schmerzhafte, tastbare Gewebeverhärtungen) zu behandeln. Häufig treten hierbei auch frappierende Soforteffekte auf. Der Arzt kann aus der Lage der Gelosen Rückschlüsse auf vorhandene Stoffwechselstörungen innerer Organe oder statische Störungen im Skelettsystem ziehen.
Wie beim Aderlass oder dem blutigen Schröpfen handelt es sich auch bei der Blutegeltherapie um ein spezielles Ausleitungsverfahren, das auf der Ausscheidung eingelagerter Schlacken und anderer Schadstoffe beruht. Was die Blutegeltherapie über alle anderen Ausleitungsverfahren hervorhebt ist die einzigartige Zusammensetzung des Speichelsekrets der Blutegel, welches beim Saugen in das Gewebe des Patienten gelangt. Aufgrund ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit erfreut sich die Blutegeltherapie bei verschiedensten Erkrankungen steigender Beliebtheit. Sogar in der plastischen und Unfallchirurgie wird in jüngster Zeit die Blutegeltherapie eingesetzt, um Amputationen und Blutvergiftungen zu vermeiden.
Medizinische Blutegel werden inzwischen nach §21 AMG als Fertigarzneimittel eingestuft. Genutzt werden v.a. die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften der speichelsekrete. Der Biss des Blutegels mit dem enthaltenen Wirkstoff Hirudin wirkt gerinnungshemmend, entzündungshemmend und lymphstrombeschleunigend. Das vom Egel direkt aufgenommene Blut sowie die Sickerblutung aus der Bisswunde bewirken zudem eine allgemeine Entlastung und Ausleitung, was einen entstauenden, entschlackenden und entgiftenden Effekt zur Folge hat. Zudem stärkt Hirudin das körpereigene Immunsystem,
Traditionell wird der medizinische Blutegel bei Venenentzündungen, Ödemen, Unterschenkelgeschwüren und Blutergüssen angewandt sowie überall dort, wo eine allgemeine Entlastung, Entschlackung und Entgiftung angestrebt wird.
- Oberflächliche Venenentzündungen, Krampfadern, Ödeme, Blutergüsse, Unterschenkelgeschwüre, Thrombosen
- Entzündungen im Bereich des Mittelohrs, Nebenhöhlen, Stirn-, Kiefernhöhlen, Schleimbeutelentzündungen. Insbesondere chronische Formen und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis.
- Fibromyalgie
- Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck
- Gelenkserkrankungen wie Arthrose, Arthritis, Rheuma, Gicht, Tennisellbogen etc.
- Chronische Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden
- Leberstau, Lymphstau
- Migräne
- Tinnitus